Eine leicht bedrückende Entwicklung

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triple
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Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by triple »

Diejenigen, die sich in diesem Forenbereich tummeln, werden wahrscheinlich passionierte Musikfans oder Gelegenheitshörer sein und haben sich demzufolge wahrscheinlich auch schon das eine oder andere Filmchen bei YouTube angesehen oder einfach bloß die zugehörige Musik genossen. Bei allem mir Bekanntem, das halbwegs oft angesehen wurde, zeichnete sich ein recht eindeutiges Bild ab, das ich mal mit einem erdachten, aber sicher irgendwo in genau diesem Wortlaut aufzufindenen Beispiel aufzeigen möchte:

A: "this music sucks ass" - B: "no youre just a faggot"


Recht eindeutig, nicht wahr? Auf welche Werte ich hiermit pochen möchte, sollte zum jetzigen Zeitpunkt recht eindeutig sein: Respekt oder, wenn's dazu nicht reicht, Toleranz. Das gilt nicht bloß im echten Leben, sondern auch in der Unterhaltungsbranche, in der zudem noch Geschmack zählt - und dieser ist bekanntlich indiskutabel. Leider reicht es für obige Zeitgenossen zu nichts von Beidem, was zwar beim Lesen eher amüsant erscheinen mag, aber in Wahrheit eher das Gegenteil ist. Auch in meinem geliebten KoD musste ich, verzeiht die Kritik, etwas Ähnliches erleben, bloß eloquenter formuliert. Hier nehme ich mal als Beispiel das Thema Hip-Hop, das hier vor einiger Zeit aufgegriffen wurde und von mancher Seite auf wenig Gegenliebe stieß. Dies wurde dann auch mit einer, wie ich meine, mittlerweile eher weniger verblüffenden Borniertheit zum Ausdruck gebracht.

Sicher... ich weiß, dass ich auch mal zu denjenigen gehörte, aber seht doch im Zweifelsfall einfach nach, was ich mal war, und vergleicht das mit dem, was ich heute zu sein scheine. Allerdings ist es, wenn man so drüber nachdenkt, doch viel schöner, einfach mal die sprichwörtlichen Scheuklappen abzunehmen und sich für Neues zu öffnen. Mein Musikgeschmack reicht von halbwegs geschmackvoller oder zumindest unterhaltsamer Popmusik (wie auch immer man das definiert) über viele mal größere, mal kleinere Zwischenstationen zu Experimental und Noise. Am liebsten sind mir dabei oftmals noch die Grenzgänger, die eine innovative Mischung aus grundverschiedenen Genres in ihre Musik einbringen. Anfangs, als ich als unzufriedener Achtklässler auf dem üblichen Selbstfindungs-Trip war (obwohl Ansätze guten Geschmacks doch schon vorhanden waren), habe ich mich auch auf möglichst "böse" Genres eingeschlossen, darunter Sachen wie Gothic, Black Metal und Grindcore. Wie auch immer, das hat mich dann eben dazu veranlasst, auf genannter Arroganzschiene mitzufahren - ich habe zwar sonst auch oftmals versucht, Souveränität zu bewahren, mich aber doch von der Masse mitreißen lassen, aber das ist eine andere Geschichte. Mit der Zeit hat es sich dann jedenfalls ergeben, dass ich eher zufällig etwas von den Legendary Pink Dots gehört habe (vielen Dank an Minsc übrigens noch mal für die Erinnerung) und ab da war's dann schrittweise soweit: weg mit den Grenzen, her mit der Musik.

Um zum Punkt zu kommen: bildlich gesprochen schließt Engstirnigkeit Türen, während Offenheit neue öffnet. Nicht alles, was diese oder jene Bezeichnung trägt, muss dieser auch vollkommen gerecht werden. Auch ich kam leicht ins Zweifeln, als mein Lieblings-Mailorder, der bis zum heutigen Tage ausschließlich für den musikalischen Untergrund zuständig ist, eine Platte von Odd Nosdam, dessen Namen ich bisher immer mit Hip-Hop in Verbindung brachte, im Angebot hatte. Jetzt habe ich es aber aus oben genannten Gründen doch mal mit dieser Platte versucht, wenn auch bis jetzt bloß mit einem Stück, und was soll ich sagen - Spitze. Wer sich bis jetzt angesprochen fühlte, sollte sich einfach mal das hier anhören. Ist das klassischer Hip-Hop? Aus meiner Sicht nicht, und das ist halt der springende Punkt: viele Menschen sind zu sehr an Namen gebunden und geben dem, was darüber hinaus liegt, keine wirkliche Chance, dabei könnten genau dort wahre Perlen entdeckt werden. An einem an dieser Stelle ungenannten Stück aus dem Soundtrack zu Slumdog Millionaire, das ich bei einem Freund gehört habe, fand ich nach kurzer Zeit auch einigermaßen Gefallen (im Gegensatz zum Rest dessen, was ich vom selben Künstler gehört habe), so seicht es auch war, und war dementsprechend überrascht, als Discogs mir verriet, dass ich da "irgendso'n Ghettomist" hören mochte. Es hat mich aber nicht völlig aus der Fassung gebracht, das mit Sicherheit nicht. Sollte ich hierfür Tadel erhalten, wäre das mit hoher Wahrscheinlichkeit bloß ein Zeichen dafür, dass der Leser mich bis hierhin nicht verstanden hat, an wem das auch immer liegen mag.

Noch mal: es gibt mir zumindest ein gutes Gefühl, niemandem eine Last zu sein, wenn nicht sogar zur Möglichkeit der Hoffnung auf eine bessere Welt beizutragen (so utopisch diese Vorstellung auch sein mag), und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich bei sonderlich vielen anders verhält. Selbst dann, wenn der Musikgeschmack des Gegenübers einem nicht gefällt, kann man sich immer noch eine Frage stellen: "Muss ich mir das überhaupt anhören?" - Eigentlich ist es doch viel sinnvoller, für sich selbst zu wissen, was einem gefällt und was nicht, und diesen Interessen entsprechend zu hören, anstatt seine Zeit fruchtlosen Versuchen zu widmen, den Anderen von oben herab zu bekehren. Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass alle Etiketten letzten Endes auch bloß Uniformen sind, selbst die des "Freidenkers". Und sollte man doch bei "guten" und "schlechten" Musikgeschmäckern bleiben wollen, besteht immerhin noch die Möglichkeit, das für sich zu behalten, anstatt es in die Welt hinauszuschreien. Auch menschlich ist zumindest erstere Methode ein großer Gewinn, da sich hiermit niemand an Oberflächlichkeiten festmacht, sondern sich auch bemüht, die inneren Werte zu entdecken. Ein Moslem, der sich im Supermarkt vordrängelt, wird es wohl eher nicht auf den Gedrängelten abgesehen, sondern es vielleicht bloß eilig haben, und ist demzufolge kein schlechter Mensch. Das Beispiel mit dem Moslem habe ich ganz bewusst gewählt, da gerade hier das Thema Glaube und Religion oftmals keinen guten Stand hat und der Islam da noch mal ganz schlimm dran ist. Selbst der scheinbar bösartigste Diktator ist nicht von sich aus böse und er wird sich in dieser oder jener Hinsicht vielleicht auch um etwas kümmern, das ihm am Herzen liegt, z.Bsp. die Verpflegung der und Liebe zur Familie. Ein Mensch ist immer bloß das, was aus ihm gemacht wird. Um das Ganze auf die Musik zu übertragen, so lässt sich durch den Geschmack einer Person nicht auf deren Wesenszüge schließen. Wer gerne Tokio Hotel hört, muss nicht zwangsläufig ein oberflächliches 13-jähriges Emo-Mädchen sein, das auf jeder Trendwelle mitschwimmt. Inwieweit dieses Klischee der Realität entspricht, ist dabei irrelevant - es kommt auf die Möglichkeit selbst an, dass jemand, der nicht zu dieser Gruppe gehört, sich etwas Derartiges anhört, und sei sie noch so gering.

Verzeiht den ellenlangen Monolog. Es ist mir nicht allzu wichtig, ob von all dem hier überhaupt jemand etwas verstanden hat, ich wollte bloß mal einige Gedankengänge zu Papier bringen, wobei die ewigen Assoziationen diese zum Schluss recht unübersichtlich gemacht haben - deshalb würde ich nicht ausschließen, dass da später auch noch einige inhaltliche Makel auftreten. Was soll's, das war mehr eine spontane Aktion. Der Froschteich jedenfalls wäre für so ein Anliegen zu trivial gewesen und das Frosch und die Welt-Unterforum zu allgemein, deshalb liegt das hier jetzt eben unter "Musik". Ich möchte auch noch mal klarstellen, dass ich dieses Forum eben verwende, da es mein Stammforum ist. Es geht mir nicht darum, irgendjemanden bloßzustellen - wer, vorausgesetzt, dass er mich verstanden hat, sich angesprochen fühlt, soll sich angeregt fühlen, seine Ansichten zu überdenken und einsichtig zu werden.
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Despair
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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by Despair »

Ich sehe es im Grunde genauso, dementsprechend verdamme ich kein Genre im voraus, sondern urteile nach dem Anhören. Noch weniger beurteile ich einen Menschen aufgrund seines Musikgeschmacks, was ja auch totaler Schwachsinn wäre. Trotzdem macht es doch auch Spaß, über den Musikgeschmack der Mitmenschen zu lästern, solange es nicht zu stumpfen Beleidigungen kommt. Und wenn doch, sollte man einfach drüberstehen - ist doch nur Musik.

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Anbei
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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by Anbei »

Mein Musikgeschmack ist sehr, wirklich sehr breit gefächert und wirklich verdammen tue ich keinen für etwas was er oder sie an Musik hört. Warum auch?
Übel wird es nur, wenn einer der Meinung ist, sein Musikgeschmack ist das einzig wahre und alle anderen hören nur scheiße und sind deswegen Arschlöcher (sorry für die Ausdrucksweise).
Ich höre mir fast alles an und entscheide dann, ob mir die Musik gefällt oder nicht, aber ich urteile noch lange nicht über den Menschen der diese Musik hört. Klar gibt es meine bevorzugte Musikrichtigung, das ist ProgRock und ProgMetal.
Klar lästere ich auch gerne über anderer Leute ihren Musikgeschmack, vor allem wenn sie versuchen sich diesem Stil durch Klamotten, Bewegung und Ausdruck anzupassen, das ist in meinen Augen teilweise nur lächerlich, aber das soll es ruhig auch weiterhin geben.
Es ist nie zu spät zu werden was wir hätten sein können. (George Eliot)

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ShadowAngel
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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by ShadowAngel »

Ich stelle mal die Frage: Warum ist es heutzutage so ein großes Problem, etwas nicht zu mögen?
Nehmen wir mal Beleidigungen weg, solange sie ernst gemeint sind, sind sie dumm das ist klar. Aber sonst?
Warum darf man heute nicht mehr sagen "Diesen Musikstil finde ich scheiße"? Warum muss man sagen "Ich toleriere es und blablabla"? Ist dieser politisch korrekte und tolerante Schwachsinn schon so weit fortgeschritten? Darf man heutzutage schon nicht mehr seine Meinung sagen, außer sie fällt positiv aus?`"Sage nichts, wenn es nicht positiv gemeint ist", das liest man heute schon zu oft.
Nennt mich altmodisch oder sonst was, aber wenn ich etwas scheiße finde, dann sage ich das auch und wenn ich Hip Hop für die niederste Form der Musik halte, ist das eben meine Meinung.
Aber heutzutage darf man das scheinbar nicht mehr, was mir jetzt schon mehrfach in diversen Foren (Die beileibe nicht nur was mit Musik zu tun hatten) aufgefallen. Ich möchte da nur mal auf IMDB verweisen wo es bei fast jedem Film, der vor 1995, enststand mindestens ein Thema gibt, das lautet "Is this movie racist?". Ich hab fast nicht mehr den Mund zubekommen, als diese Frage bei John Hughes gestellt wurde "Is he racist?" und das scheinbar nur, weil er keine schwarzen in den Hauptrollen hatte.
Zeigt das nicht schon, in welch erbärmlichen Zustand sich diese Welt befindet? Das man irgendwie bei fast jedem Satz aufpassen muss, weil man könnte ja irgendeiner Gruppe, irgendeiner Minderheit oder wem auch immer auf die Füße treten und das ist heutzutage ja scheinbar strikt verboten.
Was darf man eigentlich mittlerweile noch, wo gut 90% aller Sachen scheinbar rassistisch, diskriminierend oder sonst was sind?
Ich hab das zuletzt über die Filme von Fred Ollen Ray gelesen. Seine Filme wären frauenfeindlich, weil diese immer als wilde Amazonen, halbnackt oder sonst wie dargestellt werden. Da muss ich als Frau sagen: Was soll der Bullshit? Dinosaur Island war so ein Film der in dem Thema behandelt wurde. Das ist ein Trashfilm, der soll lustig sein und nie hat sich jemand daran gestört, aber plötzlich soll er diskriminierend sein weil man ein paar Titten sieht und die Frauen eben die wilden Amazonen spielen?

Man kann es eben einfach mit allem übertreiben und gerade was Musik oder Film oder Videospiele (Die Diskussionen zu Resident Evil 5 waren an lächerlichkeit kaum noch zu überbieten...ja, das spiel ist rassistisch weil die Zombies schwarz sind...aber das man vorher haufenweise und jahrelang weiße zombies abschoss, hat keine Sau interessiert...) angeht, wird absolut und gnadenlos übertrieben, egal ob das nun rassismus oder toleranz betrifft.
Und wo triple schon die Seite hier angesprochen hat: Ja, ich will hier keinen Rap oder Hip Hop haben, aber das in erster Linie weil ich dieses Publikum hier nicht haben will. Ich bin nicht erst seit erst gestern online und es ist einfach Fakt, das gut 90% dieser Hip Hopper geistig unterqualifiziert und absolut dumm sind und in Foren meist nur für Ärger sorgen (Darf ich das PC Powerplay Forum als Beispiel nennen?), deshalb will ich das alles hier nicht haben, gleichwohl, das es doch ein bisschen Hip Hop gibt, das mir gefällt (wie z.B. My Medicine von Snoop Doog und den mag ich eigentlich gar nicht, auch wenn er vor einiger zeit bei nem konzert mit nem trikot von 1860 rumsprang)


Ich hab mir lange überlegt, ob ich zu dem Thema überhaupt was sagen soll, das ist es jetzt, was ich dazu sagen will: Toleranz heißt es auch, wenn jemand einen Musik/Film/wasauchimmer-Stil nicht mag. Toleranz heißt nicht, alles gutzuheißen und alles toll zu finden, denn man sollte immer eine eigene Meinung haben.
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jan
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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by jan »

Toleranz ist ein Beweis des Mißtrauens gegen ein eigenes Ideal, sagte jedenfalls Nietzsche ;-).

Wenn jeder mit seiner Meinung hintern Berg hält, würde ich bald die Lust am Kommunizieren mit anderen verlieren. Mich nur mit Leuten zu unterhalten, die alles so sehen wie ich wäre auf Dauer extrem langweilig.
Ich find die Theorie mit den 90% der Hipphopper von ShadowAngel zwar nicht richtig (hör selbst so gut wie kein Rap, aber würde doch mindestens bei einem Viertel der Fans dieses Genres durchaus geistig fitte Leute vermuten, da gute Reime bestimmter Gruppen schon ne gewisse "Smartheit" ausstrahlt) aber auf jeden Fall bin froh, wenn ich so "konkrete Ansagen" hör Mr. Green

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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by triple »

Toleranz heißt, Anderen ihre Ansichten zu lassen, so verkehrt sie einem auch erscheinen mögen, und damit rede ich nicht von paranoiden Wahnvorstellungen der Linken, das ist auch in meinen Augen zu viel des Guten. Es heißt nicht, aus einer simplen Meinung ein großes Spektakel zu machen, dem Gegenüber seine Meinung mieszumachen und, um siegreich aus dem Gefecht hervorzugehen, einfache Rechtschreibfehler gegen den Schreiberling zu verwenden - ich erinnere an eine Diskussion zwischen dir und einem Hippo, die damit endete, dass die eine Seite sich darüber lustig machte, dass die andere "KFC-Eimer" verkehrt geschrieben hat. Gleichzeitig aber über die vermeintliche Dummheit der Hip-Hopper herzuziehen halte ich nicht für klüger.

Und überhaupt: wenn du sagst, dass du hier keine Hippos haben möchtest, weil sie angeblich zu 90% unterqualifiziert sind, wo sind dann die restlichen 10% in deiner Begründung? Wo du schon das PCPP-Forum anspricht, möchte ich daran erinnern, dass wir mit JoStyle solch einen hatten, und der schien mir doch weitaus reifer als so mancher Nicht-Hippo. Jede Sparte hat ihre geistigen Tiefflieger und ein dummer Metaller muss kein übergelaufener Hip-Hopper oder sonstwas sein. Es geht doch für alle in erster Linie darum, einer gewissen Etikette entsprechend zu handeln, und nicht darum, anhand des persönlichen Geschmackes einer Person über das Schicksal dieser zu entscheiden, so etwas provoziert bloß Nazivergleiche.

Ich möchte einfach bloß sagen, dass es auch möglich ist, seine Meinung diplomatisch zu formulieren, vollkommen sachlich zu bleiben und keine Vergleiche zu ziehen. Ein einfaches "Gefällt mir nicht" (nicht unbedingt in genau diesem Wortlaut) mit einer eventuellen Begründung und die Fähigkeit, mit etwaiger Kritik umzugehen, ist genug, du musst Hip-Hop nicht als die niederste Form der Musik sehen - hier verhält es sich aber so, dass bereits der Superlativ andeutet, dass es etwas Besseres gibt. Du darfst mögen oder nicht mögen, was du willst, aber du musst sichergehen, dass du dabei auf gewisse ethische Regeln achtest.

Und was das Thema "Meinungen" betrifft: ganz ehrlich, die machen das Leben nur schwerer (und ja, ich bin mir der Ironie bewusst, dass ich selbst eine zu gewissen Dingen besitze).
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Despair
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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by Despair »

Ich richte mich in einer Diskussion immer nach meinem Gegenüber. Ein Gespräch mit Guildo Horn beispielsweise (um mal vom Hiphop wegzukommen) würde garantiert völlig anders verlaufen, als das mit einem nur auf sein Genre fixierten Schlagerfan, der seine Musik allzu ernst nimmt, der Fall wäre. Obwohl ich mit beiden wohl kaum auf einen gemeinsamen Nenner kommen würde. Es kommt eben auf die Intelligenz an. Ich kann klipp und klar begründen, warum ich keine Schlager mag: kitschig, vorhersehbare Melodien, belanglose Texte, musikalisch anspruchslos und langweilig. Dass es massenhaft Leute gibt, denen genau das gefällt, kann ich aber tolerieren - solange sie mir ihre Musik nicht als das Nonplusultra aufdrücken wollen. Jede Art von Musik hat ihre Daseinsberechtigung. Das heißt aber nicht, dass mit alles gefallen muss.

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Minsc
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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by Minsc »

Das höchste Maß an Toleranz ist immer noch die Ignoranz.
Ansonsten ist es ja das gute Recht eines Jeden zu hören, was er/sie will. Meist kriegt man ja vorher schon mit, wie gut man mit jemandem reden kann. Und Musik abzulehnen und nicht alles zu mögen respektive mögen zu müssen ist doch klar.
@Despair: So siehts aus!
(Schlager find ich lustig Mr. Green )

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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by triple »

Despair wrote:Ich kann klipp und klar begründen, warum ich keine Schlager mag: kitschig, vorhersehbare Melodien, belanglose Texte, musikalisch anspruchslos und langweilig.


Das gehört zwar nur noch bedingt zum Thema, aber ich glaube, du beziehst dich gerade auf den gleichförmigen Mainstream-Schlager der letzten Jahre, deren Interpreten sich in musikalischer Hinsicht wirklich bloß minimal unterscheiden. Vor ein paar Jahrzehnten enthielt der Begriff "Schlager" aber noch ganz andere Dinge: der Kriminaltango steht stellvertretend für ein musikalisches Jahrzehnt in Deutschland und so etwas ist nach meinem Verständnis noch immer für Viele im Ausland ein Schlager - da sind Andrea Berg und Co. weit, weit entfernt und musikalisch allezeit unterlegen.
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Despair
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Re: Eine leicht bedrückende Entwicklung

Post by Despair »

triple wrote:Das gehört zwar nur noch bedingt zum Thema, aber ich glaube, du beziehst dich gerade auf den gleichförmigen Mainstream-Schlager der letzten Jahre, deren Interpreten sich in musikalischer Hinsicht wirklich bloß minimal unterscheiden. Vor ein paar Jahrzehnten enthielt der Begriff "Schlager" aber noch ganz andere Dinge: der Kriminaltango steht stellvertretend für ein musikalisches Jahrzehnt in Deutschland und so etwas ist nach meinem Verständnis noch immer für Viele im Ausland ein Schlager - da sind Andrea Berg und Co. weit, weit entfernt und musikalisch allezeit unterlegen.


Ich meine natürlich den Schlager, der momentan überwiegend in den öffentlich rechtlichen Sendeanstalten stattfindet. Die sind zwar als Volksmusiksendungen getarnt, bringen aber wohl überwiegend seichtestes Schlagerliedgut. Aber wie gesagt - auch das hat seine Daseinsberechtigung. Ist nur schade, dass dadurch wirklich gute Bands wie Biermösl-blosn in den Hintergrund gedrängt werden.

http://www.youtube.com/watch?v=kDGnUYk5 ... re=related

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