Game of the Week (2): Gothic
Posted: Sun 13 May, 2007 19:47
Wer den Begriff Gothic mit bestimmten Subkulturen assoziiert, liegt in diesem Fall verkehrt. Gothic ist nämlich das Vorzeige-, weil scheinbar einzige Spiel des deutschen Entwicklers PiranhaBytes, das im Jahr 2001 erschien.
Trotz einiger teils nerviger, teils unfreiwillig komischer Bugs und etwas umständlicher Steuerung ist das Spiel das, was ein Action-RPG auch sein sollte: fesselnd und motivierend. Das Gefühl von Erhabenheit, wenn man seinen ersten Schattenläufer erlegt hat (und kurz darauf selbst von ein paar Wölfen niedergestreckt wird ), die Freude über ein LevelUp, die bunt gemischten NPCs...
Anders als andere Rollenspiele, wo alles sauber und glänzend ist, wird bei Gothic wert auf eine schmutzige Spielwelt gelegt, was das Ganze erst richtig human macht. Während man anderswo bei der Ankunft in einer fremden Stadt folgendermaßen empfangen wird: ''Oh, seid willkommen, edler Wanderer. Was ist Euer Begehr?'', heißt es bei Gothic: ''Was willst du?'' - das gefällt mir einfach.
Ich hab's immer geliebt, einsame Händler und Eigentümer wertvoller Gegenstände nach einem hübschen Plausch zwischen meiner Waffe und seinem Körper um ihren Besitz zu erleichtern, um mir so ein leichtes Leben zu ermöglichen. Auf diese Weise bin ich zu einigen netten Waffen und einer hübschen Summe Erz gekommen, womit ich in der Stadt an noch bessere Dinge gelangen konnte.
Lustig auch, sich einfach mal einen Spielstand zu machen, wo man den Marvin-Mode auskosten kann. Unverwundbarkeit an, Charakterwerte hoch, bestimmte Leute sterblich machen und dann ein paar Trolle oder andere Monster herbeizaubern, die die Stadt verwüsten, oder das mit einigen starken Runen selbst übernehmen. Von Zeit zu Zeit ist das wirklich spaßig.
Gefallen tun mir auch die Dialoge, damit haben die Entwickler die Atmosphäre noch mal etwas aufgelockert. Beispiel:
Namenloser: ''Deine Mutter treibt's mit Ziegen!''
Karim: ''Das tut sie vermutlich wirklich.''
Erwähnung hat auch Mud verdient, die Nervensäge aus dem alten Lager. Ich mag den Kerl einfach, weil er einen immer zum falschen Zeitpunkt anspricht und versucht, einen Freund zu finden. ''Hast du was dagegen, wenn ich ein bisschen mitkomme?'' - ''Hast du kein Zuhause? Wenn du willst, kannst du bei mir schlafen.'' - einfach liebenswert.
Das Spiel hat bis jetzt noch zweieinhalb Nachfolger bekommen, zumindest Gothic 2 kommt aber nach meiner Meinung nicht an den Erstling heran, auch wenn man einiges verbessert hat und es noch immer Spaß bringt. Wem die Gothic-Reihe neu ist, der sollte ebenfalls zuerst mit G1 anfangen und nicht sofort aufgeben, weil es nicht schon am Anfang zündet, denn spätestens dann, wenn man sich für ein Lager entschieden hat, entfaltet sich das Spiel vollends.
Diejenigen, die an einer umfangreichen Datenbank zur gesamten Reihe interessiert sind, sollten sich mal die Mondgesänge annehmen, da steht eigentlich alles zu Waffen, NPCs, Quests usw. von Gothic 1-3 drin. :)
Diskutiert!
Sei mir nicht böse, Frosch, dass ich beim Schlusssatz bei 43er gespickt habe.
Trotz einiger teils nerviger, teils unfreiwillig komischer Bugs und etwas umständlicher Steuerung ist das Spiel das, was ein Action-RPG auch sein sollte: fesselnd und motivierend. Das Gefühl von Erhabenheit, wenn man seinen ersten Schattenläufer erlegt hat (und kurz darauf selbst von ein paar Wölfen niedergestreckt wird ), die Freude über ein LevelUp, die bunt gemischten NPCs...
Anders als andere Rollenspiele, wo alles sauber und glänzend ist, wird bei Gothic wert auf eine schmutzige Spielwelt gelegt, was das Ganze erst richtig human macht. Während man anderswo bei der Ankunft in einer fremden Stadt folgendermaßen empfangen wird: ''Oh, seid willkommen, edler Wanderer. Was ist Euer Begehr?'', heißt es bei Gothic: ''Was willst du?'' - das gefällt mir einfach.
Ich hab's immer geliebt, einsame Händler und Eigentümer wertvoller Gegenstände nach einem hübschen Plausch zwischen meiner Waffe und seinem Körper um ihren Besitz zu erleichtern, um mir so ein leichtes Leben zu ermöglichen. Auf diese Weise bin ich zu einigen netten Waffen und einer hübschen Summe Erz gekommen, womit ich in der Stadt an noch bessere Dinge gelangen konnte.
Lustig auch, sich einfach mal einen Spielstand zu machen, wo man den Marvin-Mode auskosten kann. Unverwundbarkeit an, Charakterwerte hoch, bestimmte Leute sterblich machen und dann ein paar Trolle oder andere Monster herbeizaubern, die die Stadt verwüsten, oder das mit einigen starken Runen selbst übernehmen. Von Zeit zu Zeit ist das wirklich spaßig.
Gefallen tun mir auch die Dialoge, damit haben die Entwickler die Atmosphäre noch mal etwas aufgelockert. Beispiel:
Namenloser: ''Deine Mutter treibt's mit Ziegen!''
Karim: ''Das tut sie vermutlich wirklich.''
Erwähnung hat auch Mud verdient, die Nervensäge aus dem alten Lager. Ich mag den Kerl einfach, weil er einen immer zum falschen Zeitpunkt anspricht und versucht, einen Freund zu finden. ''Hast du was dagegen, wenn ich ein bisschen mitkomme?'' - ''Hast du kein Zuhause? Wenn du willst, kannst du bei mir schlafen.'' - einfach liebenswert.
Das Spiel hat bis jetzt noch zweieinhalb Nachfolger bekommen, zumindest Gothic 2 kommt aber nach meiner Meinung nicht an den Erstling heran, auch wenn man einiges verbessert hat und es noch immer Spaß bringt. Wem die Gothic-Reihe neu ist, der sollte ebenfalls zuerst mit G1 anfangen und nicht sofort aufgeben, weil es nicht schon am Anfang zündet, denn spätestens dann, wenn man sich für ein Lager entschieden hat, entfaltet sich das Spiel vollends.
Diejenigen, die an einer umfangreichen Datenbank zur gesamten Reihe interessiert sind, sollten sich mal die Mondgesänge annehmen, da steht eigentlich alles zu Waffen, NPCs, Quests usw. von Gothic 1-3 drin. :)
Diskutiert!
Sei mir nicht böse, Frosch, dass ich beim Schlusssatz bei 43er gespickt habe.