Man kann aber auch nicht willkürlich Länder miteinander vergleichen und sagen "Da geht da, also geht es auch hier".
jan wrote:
in den usa finden die leuten es vollkommen ok wenn in einer populären sportart ein neues franchise mitspielt
In den USA ist aber einfach seit hundert Jahren ganz normal, das Vereine von irgendwelchen Millionären/Milliardären besessen werden und gern mal lust von einem zum nächsten verkauft werden, umbenannt und verändert werden. Neue Franchises werden auch nicht immer direkt populär aufgenommen.
Siehe in der NHL etwa die Phoenix Coyotes, die Florida Panthers oder die Atlanta Thrashers, die allesamt kaum Fans haben. Der Umzug der Thrashers wurde dann akzeptiert, aber auch da waren viele Fans sauer, als es hieß, das die neuen Besitzer in Winnipeg ihr Team nicht Jets nennen wollen. Nach einem Aufstand haben sie sich dann doch für den Namen entschieden.
jan wrote:
- in england ist es akzeptiert wenn leute mit dicken taschen clubs übernehmen
Die Engländer lassen doch so oder so alles mit sich machen und schlucken alles, was man ihnen hinwirft, ob das nun aus politischer Sicht ist oder in Sachen Sport. Da sind kleinere Kontroversen wie Anfang des Jahres bei Nottingham Forest schon ein Wunder - oder wenn Fans dann einfach einen eigenen Club gründen, weil ihr bisheriger umgezogen ist (Die ganze Wimbledon FC/Milton Keynes/AFC Wimbledon Sache)
Und selbst wenn sich tausende Fans abwenden, gibt es dann aufgrund des Erfolgs genug kritiklose, ahnungslose Bandwagonfans die als Ersatz auftauchen.
Vor allem dann, wenn sich an den Vereinen eigentlich kaum was geändert hat. An der Spitze trotz Investoren in der Premier League immer noch die gleichen Teams stehen wie vor 20 Jahren, United, Arsenal, Chelsea...so lang nicht der Verein in Sachen Wappen, Farben und ähnlichem umgestülpt wird, scheint es niemanden zu stören. Anders als jetzt hier in Deutschland, Österreich oder sonst wo diese ganze Red Bull Scheisse oder was beispielsweise in Cardiff passierte: Der Besitzer war der Meinung, das sich rot besser vermarkten lässt, also wurden Trikots und Logo umgewandelt und statt blauem Vogel jetzt roter Drache und die Fans freut das gar nicht, trotz absoluter Dominanz in der Liga, konnte man kein einziges Mal das Stadion ausverkaufen.
Die Frage ist aber: Ist Deutschland wirklich anders? Wenn ich mir Leipzig ansehe, ein widerlicher Retortenverein von der größten Industriepest der Welt und während sich ein paar hundert Fußballfans in Foren das Maul darüber zerreissen, sind die Zuschauerzahlen extrem gut. Über 7500 Zuschauer im Schnitt zog Leipzig. Man vergleiche das mit den bestbesuchten Mannschaften der anderen Regionalligen: RL Bayern TSV Buchbach 1023 Zuschauer, Regionalliga Nord Holstein Kiel 3596, Regionalliga Südwest Hessen Kassel 3489 und lediglich in der RL West hat RW Essen mit 8061 einen höheren Schnitt.
Wo ist also der große Aufstand gegen die Investoren?
jan wrote:als was der hopp mit hoffenheim gemacht hat oder je machen wird
Aber auch nur, weil Hoffenheim keinen Erfolg hat. Was wäre wohl passiert, wenn Hoffenheim deutscher Meister geworden wäre? So ist es eben ein traditionsloser Bauernclub aus einem Kaff, das keine Sau auf der Landkarte findet, das mit Hilfe von über 240 Millionen Euro in die erste Liga geschoben wurde und seitdem dort im Niemandsland der Tabelle dahinvegetiert.