ShadowAngel wrote:Von MGS2 war damals so ziemlich jeder enttäuscht. Technisch besser, aber eben mit noch weniger Gameplay, einem recht einfallslosen Setting und einem Charakter den niemand mochte. Raiden ist einfach unpopulär und es ist auch Schwachsinn, einfach die Hauptfigur auszutauschen. Jeder wollte mehr Action mit Solid Snake und nicht diese J-Pop Pussy spielen.
Nun, "enttäuscht" würde ich es in meinem Fall nicht nennen, ich hatte immer noch a hell of a good time beim Spielen. Sonst hätte ich das nicht so schnell durchgezockt. Im Vergleich mit MGS1 hat der Nachfolger mich nur nicht ganz so sehr beeindrucken können, eben wegen der von dir genannten Kritikpunkte. Besonders Raiden konnte mich nie so recht überzeugen, und ich hab' den Autoren das auch nicht abnehmen können, wie sie versucht haben, diesen geistig lahmen Milchbart als abgehärteten Kriegsveteranen zu präsentieren.
Auf der anderen Seite gefiel mir, dass man Leichen/Unbewusste nun in irgendeine Ecke schleppen muss, wo sie nicht entdeckt werden, anstatt dass sie sich einfach in Luft auflösen. Also immerhin eine klare Verbesserung, würde ich meinen.
Ich weiß echt nicht, wie das Spiel eine Durchschnittswertung von 95% einsammeln konnte. MGS 1 und 3 waren einfach in jeder Hinsicht viel besser.
Ich schätze mal, dass hat einerseits was mit dem grafischen Fortschritt zu tun, wie du schon sagst; andererseits eben damit, dass die Wertungen, aus denen sich dieser Durchschnitt ergibt, zumindest bei neueren Spielen oft so schnell wie möglich veröffentlicht werden müssen und dem Rezensenten gar keine Zeit bleibt, über das Staunen ob der "hyperrealistischen" Optik hinwegzukommen und das Spiel nüchtern unter die Lupe zu nehmen. Nur ist eben gerade die Zeit, die den bleibenden Wert eines Kunstwerks verrät, bei Videospielen wie auch in anderen Medien, und ein ursprünglich positiver Eindruck kann durchaus irgendwann durch einen kritischeren ersetzt werden. Wenn also heute jedes Magazin, das damals die Höchstnote vergeben hat, MGS2 einem erneuten Test unterziehen würde, sähen die Resultate wahrscheinlich anders aus.
Vidar wrote:Das Ende von MGS2 fand ich einen ziemlichen Mindfuck, das war klasse.
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Absolut! Wobei ich die beiden letzten Bosse doch erstaunlich einfach fand.
Gerade die Metal Gear RAYs sehen weit bedrohlicher aus, als sie eigentlich sind. Drei Treffer pro Blechkamerad bei geöffnetem Maul auf Normal, und treffen können sie auch nicht sonderlich gut. Wenn ich das mit deren Gegenstück aus MGS1 vergleiche...
Trotzdem: MGS4 ist bereits bestellt und ich kann's kaum erwarten, endlich die Auflösung der ganzen Affäre zu sehen.
@Topic: In MGS3 habe ich vorhin
The End in den längst überfälligen Ruhestand geschickt und soll mich jetzt zum fröhlichen Wandern in die Berge aufmachen. Gefällt mir sehr gut.
Nur habe ich den Eindruck, als seien die Bosskämpfe diesmal relativ einfach ausgefallen. Gut designt, aber nicht sehr herausfordernd. Der Einzige, der mir bisher ordentlich Schaden zufügen konnte, war Ocelot, und selbst den habe ich direkt beim ersten Mal kleingekriegt. Tut dem Spaß natürlich keinen Abbruch, zumal mir im Gegenzug das normale Gameplay schwerer vorkommt als sonst.